Was für ein Abend im Deutsche Bank Park – Eintracht Frankfurt meldet sich mit einem Paukenschlag zurück in der Champions League! Nach einer frühen Führung von Galatasaray kämpfte sich Frankfurt nicht nur zurück – sie zeigten Charakter, Offensive und Tore en masse und gewannen deutlich mit 5:1. Ein Auftritt, der Mut macht, Vertrauen stiftet – und bei Fans und Vereinsverantwortlichen ein breites Lächeln auf die Lippen zaubert.
Das Spiel begann wie für die Gäste ideal. Bereits in der achten Minute schlug Galatasaray eiskalt zu: Yunus Akgün nutzte einen Pass von Leroy Sané, zog in den Strafraum und schob das Leder am Frankfurter Torwart vorbei. Unerwartet und früh – ein Rückschlag für die SGE, noch bevor das Stadion richtig wach geworden war. Doch Frankfurt zeigte sich nicht eingeschüchtert, sondern reagierte. In den Minuten danach wirkte man zunächst etwas gehemmt, suchte nach Rhythmus, um Druck aufzubauen. Es war klar, dass dies mehr sein musste als nur ein Versuch – diese Mannschaft wollte dieses Spiel drehen.
Die Wende kam, als Galatasaray in der Defensive einen Fehler machte. Ritsu Doan, flink und aufmerksam, profitierte davon, dass Davinson Sánchez unglücklich abfälschte – das führte zum Ausgleich. Ein Eigentor, aber eines, das Frankfurt dringend brauchte: die Sicherheit, dass man zurückkommen kann, das Gefühl, die Kontrolle gewinnen zu können. Und tatsächlich: Noch vor der Halbzeit flammte dann der Moment eines jungen Talents auf – Can Uzun, gerade erst 19 Jahre alt, machte sein Champions-League-Debüt und ließ sich diese Chance nicht nehmen. Mit einer starken Ballannahme, einer schnellen Drehung und dem Abschluss zeigte er, dass er nicht nur Talent, sondern auch Coolness besitzt. 2:1 – die Führung, und die Stimmung im Stadion war endlich aufgewacht.
Nur kurze Zeit später, noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, legte Jonathan Burkardt nach. Ein Kopfball, gut getimt, wuchtig und präzise – damit ging Frankfurt mit 3:1 in die Pause. Es war eine erste Demonstration: Hier stimmt die Moral. Hier stimmt die Entschlossenheit. Und hier stimmt auch die Qualität, sowohl in der Offensive als auch in der Umsetzung.
Nach dem Seitenwechsel war klar, dass Galatasaray mehr riskieren musste. Sie versuchten, zurückzukommen, mehr Präsenz nach vorne zu zeigen – was Räume eröffnete, besonders in den Außenbereichen und auf den Umschaltmomenten. Frankfurt nutzte diese Gelegenheiten konsequent: Burkardt schnürte seinen Doppelpack mit einem weiteren Kopfball, als die Gäste hinten aufmachen mussten und sich Lücken boten. Es wirkte, als würde jeder Angriff, jeder Vorstoß mit zunehmender Erleichterung verarbeitet – weil man spürte: „Heute liegt etwas drin.“ Und tatsächlich legte Ansgar Knauff noch nach – ein satter Schuss, präziser Abschluss, 5:1, und der Deckel war drauf.
Was an diesem Abend besonders beeindruckte, war Frankfurts Variation im Offensivspiel: nicht nur über Flügel, nicht nur über Standards oder Einzelaktionen, sondern eine Kombination aus schnellem Umschalten, cleveren Pässen, guter Raumaufteilung und auch Qualität im Abschluss. Ebenso wichtig war die mentale Stärke: Nach dem frühen Rückstand brachte Frankfurt keinen Ärger, keine Panik, sondern System und Überzeugung. Der Trainerwechsel, die Rückkehr in die Champions League nach langer Zeit – all das schien in diesem Spiel aufzugehen.
Für Galatasaray hingegen war es ein bitterer Abend. Die erste Führung, die Hoffnung, die sah man kurz. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr fiel die Defensive auseinander, wurden Fehler begünstigt durch den Druck, durch das Moment, das Eintracht entfesselte. Und vorne gelang kaum noch etwas, man wirkte überwältigt von Tempo und Laufbereitschaft der Frankfurter. An diesem Abend war Frankfurt deutlich überlegen.
Besonders auffällig war, wie junge Spieler aufblühten. Besagte Can Uzun zeigte, warum er als eines der größten Nachwuchstalente gehandelt wird – nicht nur technisch versiert, sondern mit Mut und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Auch Jonathan Burkardt wird gefeiert: Zwei Tore, gute Bewegungen, wichtige Präsenz. Er wird in dieser Mannschaft zunehmend zu einer Säule, auf die man bauen kann. Doch auch erfahrene Akteure haben ihren Teil beigetragen, haben Räume gerissen, auch in brenzligen Momenten hinten gearbeitet und euch aufs Feld gebracht.
Die Kulisse tat ihr Übriges: Das Stadion war elektrisiert, die Fans spürbar angespannt nach dem Rückstand, und mit jedem Tor mehr wurde die Stimmung ausgelassener, jubelnder. Das ist das Gesicht von Europa – so wie Frankfurt wieder in dieser Champions-League-Gruppe auftreten will: leidenschaftlich, offensiv, mit Mut und Hingabe. Man spürte: Dies war kein Pflichtsieg, sondern ein Statement.
Für Eintracht Frankfurt bringt diese Leistung mehr als nur drei Punkte. Es ist eine Bestätigung, dass man wieder auf Augenhöhe tritt – national wie international. Es gibt eine Traumeinstimmung in der Gruppe – denn mit solchen Leistungen können Gegner überrascht werden. Und auch für die Spieler gibt es Schub nach vorne – Selbstvertrauen, dass sie Top-Bedrohung sein können.
Natürlich bleibt die Frage, wie konstant man dieses Niveau halten kann. Rückspiele, Auswärtspartien, Gegner, die sich anpassen – all das wird schwerer. Doch wenn Frankfurt an diesen Abend anknüpft, wenn sie diese Energie, diese Effizienz und diesen Glauben bewahren, dann ist in dieser Champions-League-Saison einiges möglich.
Die Schlussphase des Spiels war vergleichsweise kontrolliert: Man agierte nicht nur, um das Ergebnis zu retten, sondern um es zu gestalten. Wechsel kamen, frische Kräfte wurden eingesetzt, und das Tempo ließ nicht nach. Eintracht zeigte Reife – nicht nur Euphorie. Es war ein Abend, an dem man sehen konnte, wie aus Talent und Potenzial ein geschlossenes Team wird.
Das 5:1 wird man noch lange feiern – als Rückkehr auf die große Bühne, als Wiedergeburt eines Frankfurt, das angreift, das zeigt, das liefert. Die Mannschaft hat an diesem Abend nicht nur drei Punkte geholt, sondern auch ein Versprechen gegeben: Sie will mehr. Mehr Leidenschaft, mehr Mut, mehr Erfolge. Und für die Fans war es eine Erinnerung daran, wieso man diesen Klub liebt: für solche Nächte, in denen alles stimmt und das Stadion bebt.
Denn Fußball lebt von Momenten wie diesem. Von Aufholjagden, von Glück, von der Wucht, mit der ein Team zurückschlägt. Eintracht Frankfurt hat in diesem Spiel gezeigt: Der Klub ist zurück – nicht als Zuschauer, sondern als Akteur. Wer Zeuge war, konnte sehen: In dieser Champions-League-Saison könnte Großes möglich sein – wenn man diesen Weg weitergeht.