Während des jüngsten 2:1-Sieges gegen den FC St. Pauli hatte Bayer Leverkusen mit Verletzungssorgen zu kämpfen: Kapitän Robert Andrich wurde zur Halbzeit aufgrund von Adduktorenproblemen ausgewechselt, und auch Patrik Schick musste kurz vor dem Spielende den Platz verlassen.
Der 2:1-Erfolg gegen den FC St. Pauli brachte Bayer Leverkusen drei weitere wichtige Punkte in der Liga ein – doch die Freude über den Sieg wurde von neuen Verletzungssorgen überschattet. Besonders bitter: Zwei Schlüsselspieler mussten angeschlagen vom Platz. Kapitän Robert Andrich wurde bereits zur Halbzeit ausgewechselt, nachdem er über Adduktorenprobleme geklagt hatte. Patrik Schick, der zuletzt wieder in besserer Form war und sich als torgefährlich erwies, musste wenige Minuten vor dem Schlusspfiff ebenfalls verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Der Verein steht nun vor der großen Herausforderung, beide Akteure in einer ohnehin intensiven Phase der Saison fit zu halten oder zumindest adäquate Lösungen zu finden.
Robert Andrich ist nicht nur ein erfahrener und zweikampfstarker Mittelfeldspieler, sondern hat sich in den vergangenen Monaten auch als absoluter Leader auf dem Platz etabliert. Seine Rolle als Kapitän spielt er mit Nachdruck, Einsatzbereitschaft und einer Mentalität, die seine Mitspieler ansteckt. Seine Auswechslung zur Pause war daher ein Schockmoment für viele Fans und Beobachter. Zwar hatte er sich in der ersten Hälfte nichts anmerken lassen, doch offenbar machten sich muskuläre Beschwerden im Adduktorenbereich zunehmend bemerkbar. Trainer und medizinisches Team entschieden sich zu Recht für eine vorsorgliche Maßnahme, um keine schwerwiegendere Verletzung zu riskieren. Nun steht eine genaue Diagnose aus, die darüber entscheiden wird, wie lange Andrich dem Team fehlen wird – und ob ein Einsatz in den kommenden Partien überhaupt realistisch ist.
Auch die Situation um Patrik Schick gibt Anlass zur Sorge. Der tschechische Nationalstürmer hatte sich nach langen Verletzungsphasen endlich wieder zurückgekämpft, fand zuletzt zu alter Stärke und trug sich wiederholt in die Torschützenliste ein. Umso schmerzhafter ist es, dass er nun erneut angeschlagen ausgewechselt werden musste. Kurz vor dem Ende der Partie gegen St. Pauli griff er sich an den Oberschenkel, verzog das Gesicht – und signalisierte, dass es nicht mehr weitergeht. Auch bei ihm muss zunächst abgewartet werden, wie gravierend die Beschwerden sind. Klar ist jedoch: Bayer Leverkusen kann in der aktuellen Phase kaum auf einen Spieler wie ihn verzichten, dessen Präsenz im Strafraum und Abschlussstärke von enormer Bedeutung sind.
Die Verletzungen kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Bayer Leverkusen befindet sich mitten im Kampf um nationale und möglicherweise auch europäische Ziele. Der Spielplan ist dicht getaktet, die Belastung hoch, die Gegner stark. Gerade in solchen Momenten ist die Tiefe des Kaders gefragt – doch auch hier ist nicht unendlich viel Spielraum vorhanden. Trainer Xabi Alonso, der das Team bislang mit bemerkenswerter Ruhe und taktischem Geschick führt, muss nun improvisieren und möglicherweise auf Nachwuchsspieler oder Akteure aus der zweiten Reihe setzen.
Nicht zu unterschätzen ist zudem die psychologische Komponente. Wenn wichtige Führungsspieler wie Andrich oder torgefährliche Akteure wie Schick ausfallen, wirkt sich das auch auf das Selbstvertrauen und die Dynamik innerhalb der Mannschaft aus. Die Hierarchie auf dem Platz verschiebt sich, Automatismen müssen neu justiert werden, und die Gegner wittern Schwächen. Gerade gegen robuste, kampfstarke Teams – wie der FC St. Pauli eines war – braucht es Spieler mit der nötigen Physis und Übersicht. Undrich verkörperte beides, ebenso wie Schick mit seiner Cleverness im Abschluss und seiner Fähigkeit, Bälle zu halten und zu verteilen.
Wie ernst die Lage ist, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Die medizinische Abteilung des Vereins arbeitet mit Hochdruck an einer genauen Einschätzung und wird alles daransetzen, beide Spieler so schnell und gleichzeitig so schonend wie möglich wieder einsatzfähig zu machen. Dennoch könnte es sein, dass Trainer Alonso in den kommenden Spielen auf Alternativen setzen muss. Im zentralen Mittelfeld könnten etwa Exequiel Palacios oder Granit Xhaka noch mehr Verantwortung übernehmen. Im Angriff wäre Amine Adli oder Adam Hložek eine Option, um Schicks Ausfall aufzufangen.
Trotz aller Sorgen zeigte das Spiel gegen St. Pauli auch, wie viel Qualität in der Mannschaft steckt. Der Gegner machte es Leverkusen alles andere als leicht, agierte mutig, aggressiv und mit hoher Laufbereitschaft. Dennoch gelang es dem Team, mit spielerischer Klasse und taktischer Disziplin die Oberhand zu behalten. Die Defensive hielt weitgehend stand, das Mittelfeld agierte kontrolliert, und vorne sorgten Kombinationen immer wieder für Gefahr. Es war eine reife Leistung – und gerade deshalb schmerzt es umso mehr, dass zwei Leistungsträger sie nicht vollständig beenden konnten.
Die Fans reagierten mit gemischten Gefühlen. Einerseits herrschte Erleichterung über den wichtigen Sieg, andererseits war spürbar, wie groß die Sorge um Andrich und Schick ist. In sozialen Medien überschlugen sich die Kommentare, viele wünschten schnelle Genesung, andere diskutierten bereits über mögliche Ausfälle in den kommenden Spielen und deren Auswirkungen. Der Klub hat bislang keine genaue Auskunft über die Ausfallzeiten gegeben, was in der Regel bedeutet, dass noch weiterführende Untersuchungen nötig sind. Hoffen lässt allerdings, dass bei beiden Spielern keine dramatische Szene zu beobachten war – es besteht also die Möglichkeit, dass man Schlimmeres verhindern konnte.
Abseits der Verletzungsthematik hat das Spiel gegen St. Pauli auch gezeigt, dass Bayer Leverkusen in der Lage ist, schwierige Phasen zu überstehen. Die Mannschaft scheint enger zusammengerückt zu sein, kämpft füreinander und zeigt auch unter Druck hohe Qualität. Dass Spieler wie Jeremie Frimpong, Florian Wirtz oder Victor Boniface in der Lage sind, Spiele zu entscheiden, verschafft dem Trainerteam Handlungsspielraum. Doch auf Sicht wird man um eine baldige Rückkehr von Andrich und Schick nicht herumkommen, wenn man die gesteckten Ziele erreichen will.
Die kommenden Spiele werden richtungsweisend sein – sowohl sportlich als auch personell. Wird sich Leverkusen im oberen Tabellendrittel festsetzen können? Werden die verletzten Spieler rechtzeitig zurückkehren? Kann die Mannschaft ihre starke Form halten, auch wenn sie auf Führungsspieler verzichten muss? Fragen, auf die es bald Antworten geben muss. Für den Moment bleibt die Hoffnung, dass beide Spieler keine langfristigen Ausfälle erleiden und die medizinische Abteilung schnelle Fortschritte erzielt.
Der 2:1-Sieg gegen St. Pauli war wichtig – keine Frage. Doch was am Ende bleibt, ist die Sorge um zwei tragende Säulen der Mannschaft. Bayer Leverkusen hat schon mehrfach bewiesen, dass sie mit Rückschlägen umgehen können. Nun ist es an der Zeit, dies erneut zu zeigen