Herzschmerz in Berlin: Union trauert um die geliebte Vereinsikone Hans-Joachim Lesching – den Mann, der die Seele des

„Herzschmerz in Berlin: Union trauert um die geliebte Vereinsikone Hans-Joachim Lesching – den Mann, der die Seele des Klubs und den Champions-League-Traum mit aufgebaut hat“

 

Die Nachricht vom Tod von Hans-Joachim „Jochen“ Lesching hat den 1. FC Union Berlin tief erschüttert. Der langjährige Aufsichtsrats- und Ehrenmitglied des Vereins, Mitbegründer und Ehrenvorsitzender der Stiftung UNION UNITED, ist am Donnerstag, dem 23. Oktober 2025, im Alter von 83 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben. Mit ihm verliert Union Berlin nicht nur einen verdienten Funktionär, sondern auch einen Visionär, einen Wegbereiter und einen echten Unioner, der den Verein in entscheidenden Phasen seines modernen Erfolges geprägt hat.

Jochen Lesching war weit mehr als ein Mann der Zahlen oder Strukturen. Er war Herz, Seele und Gewissen eines Vereins, der wie kaum ein anderer für Leidenschaft, Zusammenhalt und Authentizität steht. Seit 2004 war Lesching Teil der Union-Familie und begleitete den Klub in einer Zeit, in der er noch von existenziellen Sorgen bedroht war. Damals stand Union am Rande des finanziellen Abgrunds, das Stadion an der Alten Försterei war eine baufällige Erinnerung an bessere Tage, und die sportliche Zukunft schien unsicher. Doch mit Menschen wie Lesching begann ein Weg, der alles verändern sollte.

Er war kein Mann großer Worte, sondern einer, der durch Taten überzeugte. Mit seinem Engagement, seiner Leidenschaft und seiner unbeirrbaren Überzeugung, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel, formte er das Fundament, auf dem Union Berlin heute steht. Lesching verstand früh, dass die Kraft des Fußballs nicht nur auf dem Rasen, sondern in den Herzen der Menschen liegt. Er setzte sich unermüdlich dafür ein, dass Union nicht nur sportlich, sondern auch sozial eine Rolle spielt – dass der Verein für Gemeinschaft, Verantwortung und Mitmenschlichkeit steht.

Sein Wirken in der Stiftung UNION UNITED und im Wirtschaftsratsgremium war geprägt von einer klaren Vision: Fußball als Bindeglied zwischen Menschen, Generationen und sozialen Schichten zu nutzen. „Schulter an Schulter“ – dieses Motto, das so eng mit Union verbunden ist, lebte Lesching mit jeder Faser seines Wesens. Er brachte Menschen zusammen, förderte Projekte, half leise, aber wirkungsvoll, und war immer da, wenn er gebraucht wurde.

Union-Präsident Dirk Zingler fand bewegende Worte zum Abschied: „Mit Jochen Lesching verlieren wir einen Menschen, der unseren Verein auf seine eigene Art entscheidend geprägt hat. Jochen war ein Unioner mit großer Integrationskraft, ein unermüdlicher Kämpfer, der die Bedeutung des Fußballs im Leben vieler Menschen verstand und nutzte, um unsere Gesellschaft positiv zu beeinflussen.“

Zingler sprach nicht nur als Vereinspräsident, sondern auch als Freund. Denn zwischen beiden entwickelte sich im Laufe der Jahre eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung. Gemeinsam gingen sie durch schwere Zeiten, als Union noch um das Überleben kämpfte, und erlebten die Höhepunkte, als der Verein den Sprung in die Bundesliga und schließlich in die Champions League schaffte. Lesching war stets an Zinglers Seite – mit Rat, Erfahrung und einer Ruhe, die Mut machte.

„Für den Verein, aber auch für mich persönlich ist Jochen Leschings Abschied ein schmerzhafter Verlust“, so Zingler weiter. „Wir sind gemeinsam einen langen Weg gegangen – von der existenziellen Bedrohung bis hin zum Champions-League-Abenteuer, von einem kommunalen Stadionruin bis hin zu unserem eigenen Zukunftsprojekt auf festem Boden. Jochen war dabei mehr als nur ein Berater – er war ein Wegweiser, ein Freund und ein Mensch, der immer an das Gute geglaubt hat.“

Seine Autorität blieb bis zuletzt ungebrochen, auch als die heimtückische Krankheit ihn zunehmend schwächte. Selbst in den letzten Monaten, als er längst gegen die Krankheit kämpfte, blieb er interessiert, engagiert und voller Ideen. Sein Rat war bis zum Ende gefragt – nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus aufrichtiger Wertschätzung. Menschen wie Lesching hinterlassen keine Lücken, die man einfach füllen kann. Sie hinterlassen Spuren, Werte und Inspiration, die bleiben.

Der Tod von Hans-Joachim Lesching erinnert daran, dass Union Berlin weit mehr ist als nur ein Fußballverein. Hinter den sportlichen Erfolgen, den emotionalen Spielen und den lautstarken Fangesängen stehen Menschen, die mit Leidenschaft und Herzblut an eine Idee glauben. Lesching war einer dieser Menschen. Einer, der verstand, dass Erfolg ohne Seele nichts wert ist. Einer, der Brücken baute zwischen Tradition und Zukunft, zwischen Geschäft und Gemeinschaft, zwischen Emotion und Verantwortung.

Viele Fans, Weggefährten und Vereinsmitglieder erinnern sich an ihn als jemanden, der immer ein offenes Ohr hatte. Er war kein Mann des Rampenlichts, doch seine Wirkung war überall spürbar. Er stand für Werte, die heute selten geworden sind – Bescheidenheit, Menschlichkeit und die Überzeugung, dass man nur gemeinsam Großes schaffen kann.

Mit seinem Tod verliert Union Berlin ein Stück seiner Seele, doch zugleich bleibt sein Geist lebendig in jeder Aktion, jedem Projekt und jeder Geste, die auf den Prinzipien von Solidarität und Leidenschaft basiert. Seine Gedanken und Ideen werden, wie Zingler betonte, im Verein weiterwirken – als Kompass für eine Zukunft, die auf Zusammenhalt, Verantwortung und Menschlichkeit baut.

Wenn Union Berlin heute als Vorbild für authentischen Fußball gilt, dann ist das auch ein Verdienst von Menschen wie Hans-Joachim Lesching. Er war einer der stillen Architekten des Erfolges, der half, das Fundament zu legen, auf dem Union steht: fest verwurzelt in der Gemeinschaft, unabhängig im Geist, mutig im Herzen.

Sein Vermächtnis wird weiterleben – in den Gesichtern der Fans, in den Initiativen der Stiftung, in den Visionen, die Union in die Zukunft tragen. Und jedes Mal, wenn an der Alten Försterei der Ruf „Eisern Union!“ ertönt, wird auch ein Stück von Jochen Lesching mitschwingen – als Erinnerung an einen Mann, der wusste, dass hinter dem Fußball immer mehr steckt als nur Fußball. 🕊️