„Kevin Kurányi blickt zurück auf die ‚Young Wild‘-Ära des VfB Stuttgart mit Philipp Lahm und erinnert sich an 99 packende Bundesliga-Spiele“
Kevin Kurányi, der ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart, erinnert sich heute mit einer Mischung aus Stolz und Nostalgie an seine Zeit beim Verein in den frühen 2000er-Jahren. Es war eine Zeit, die von Talent, Energie und einer unbändigen Spielfreude geprägt war – eine Ära, die in den Medien oft als die „Young Wild“-Phase bezeichnet wurde. Kurányi, der in dieser Zeit zusammen mit Spielern wie Philipp Lahm, Alexander Hleb und anderen auf dem Platz stand, spricht heute über Momente, die nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für den VfB Stuttgart in der Bundesliga von großer Bedeutung waren.
Insgesamt absolvierte Kurányi 99 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart, in denen er nicht nur seine Torgefahr unter Beweis stellte, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil des Teams wurde. Seine Erinnerungen reichen weit über die reinen Zahlen hinaus. Für ihn waren es die Menschen, die Atmosphäre in der Kabine und das Zusammenspiel auf dem Platz, die diese Zeit so besonders machten. „Wir waren jung, wir waren wild, und wir hatten keine Angst, alles zu geben“, erzählt Kurányi. Diese Einstellung prägte nicht nur das Teamgefüge, sondern machte auch die Spiele zu einem wahren Spektakel für die Fans.
Philipp Lahm, der später zu einem der größten deutschen Fußballer avancierte, war in dieser Zeit ein Mitspieler, dessen Talent und Professionalität bereits damals auffielen. Kurányi erinnert sich an die Zusammenarbeit mit Lahm als besonders inspirierend. „Philipp war schon damals unglaublich diszipliniert, er hatte eine enorme Spielintelligenz und war stets bereit, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Kurányi. Die beiden Spieler bildeten zusammen mit anderen jungen Talenten ein Team, das für Aufsehen sorgte und den VfB Stuttgart auf Bundesliganiveau nachhaltig prägte.
Neben Lahm hebt Kurányi auch die Bedeutung anderer Spieler hervor, die damals mit ihm im Kader standen. Alexander Hleb, Pavel Pardo, Timo Hildebrand und andere waren nicht nur Teamkollegen, sondern auch Freunde, mit denen man den Alltag im Verein, das Training und die Reisen zu Auswärtsspielen teilte. Die Chemie innerhalb des Teams war außergewöhnlich, und Kurányi betont, dass gerade diese Harmonie den Unterschied ausmachte. „Wenn man ein Team hat, in dem jeder für den anderen spielt und man gleichzeitig eine Menge Spaß zusammen hat, dann merkt man das auf dem Platz sofort“, erklärt er.
Die „Young Wild“-Ära war jedoch nicht nur von Erfolg und Euphorie geprägt. Es gab auch schwierige Phasen, Spiele, die verloren gingen, Verletzungen, die den Spielrhythmus unterbrachen, und Momente, in denen das Team zusammenhalten musste. Kurányi erinnert sich an diese Herausforderungen mit Respekt und Stolz. „Wir haben gelernt, dass Erfolg nicht nur aus Siegen besteht. Es sind die Momente, in denen man sich durchkämpfen muss, die einen als Spieler und als Mensch prägen“, sagt er. Diese Einstellung half ihm nicht nur in Stuttgart, sondern auch in seiner späteren Karriere in anderen Vereinen und in der Nationalmannschaft.
Für Kurányi persönlich waren die 99 Bundesligaspiele ein Sprungbrett, das ihn auf die internationale Bühne vorbereitete. Er spricht offen darüber, wie sehr ihm die Zeit in Stuttgart geholfen hat, sowohl auf technischer als auch auf mentaler Ebene zu wachsen. „Jedes Spiel war eine Lektion, jede Niederlage eine Chance, besser zu werden. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und auch in Drucksituationen ruhig zu bleiben“, erklärt Kurányi. Diese Erfahrungen formten seine Spielweise und machten ihn zu einem der zuverlässigsten Stürmer seiner Generation.
Besonders hervorzuheben ist für Kurányi die Unterstützung der Fans. Die Anhänger des VfB Stuttgart waren während der „Young Wild“-Ära eine treibende Kraft. Ihre Leidenschaft, die emotionale Bindung zum Verein und die Begeisterung bei jedem Spiel waren für die Spieler spürbar. Kurányi erinnert sich an die unvergesslichen Heimspiele im alten Stadion, bei denen die Atmosphäre nahezu elektrisierend war. „Die Fans haben uns getragen. Sie haben uns motiviert, selbst wenn es mal nicht so gut lief. Diese Unterstützung vergisst man nie“, betont er.
Neben den Erinnerungen an Spiele und Spieler spricht Kurányi auch über die kulturelle und soziale Bedeutung dieser Zeit. Für viele junge Spieler war Stuttgart mehr als nur ein Verein; es war ein Ort, an dem sie Freundschaften schlossen, sich weiterentwickelten und wertvolle Lebenslektionen lernten. Kurányi erzählt von den gemeinsamen Trainingslagern, den Reisen zu Auswärtsspielen und den kleinen Alltagsmomenten, die oft unvergesslich bleiben. „Es waren nicht nur die Tore und die Siege, die diese Zeit ausmachten, sondern all die kleinen Erlebnisse, die uns als Team und als Menschen geformt haben“, sagt er.
Die „Young Wild“-Phase beim VfB Stuttgart hatte auch langfristige Auswirkungen auf den Verein selbst. Die Spieler dieser Ära legten den Grundstein für den späteren Erfolg und die Reputation des Clubs in der Bundesliga. Kurányi ist stolz, ein Teil dieser Bewegung gewesen zu sein, und sieht in der damaligen Teamdynamik ein Vorbild für zukünftige Generationen. „Ich hoffe, dass junge Spieler heute von unserer Zeit lernen können, dass man mit Leidenschaft, Zusammenhalt und Mut Großes erreichen kann“, erklärt er.
Auch Jahre nach seinem Abschied vom VfB Stuttgart bleibt Kurányi dem Verein eng verbunden. Er verfolgt die Spiele, spricht mit ehemaligen Kollegen und teilt seine Erinnerungen gern in Interviews und Gesprächen. Für ihn ist es eine Phase seines Lebens, die einzigartig war und die er nie vergessen wird. „Die Jahre bei Stuttgart haben mich geprägt – als Spieler und als Mensch. Es war eine unglaubliche Zeit, und ich bin dankbar für jeden Moment“, sagt er abschließend.
Insgesamt spiegeln Kurányis Erinnerungen nicht nur sportliche Erfolge wider, sondern auch persönliche Entwicklungen, Freundschaften und Momente, die über den Fußball hinausgehen. Die 99 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart stehen stellvertretend für eine intensive, prägende und unvergessliche Phase seiner Karriere. Und obwohl viele Jahre vergangen sind, bleibt die „Young Wild“-Ära im Gedächtnis der Spieler und Fans lebendig – eine Zeit voller Energie, Leidenschaft und unvergesslicher Momente, die Kevin Kurányi und seine Mitspieler wie Philipp Lahm nachhaltig geprägt hat.
