Es ist offiziell: Das Warten hat ein Ende. Netflix hat endlich das Veröffentlichungsdatum für eine Dokumentation bekannt gegeben, die Fußballfans weltweit begeistern wird – Chronicle of Life. Eine Hommage an drei außergewöhnliche Persönlichkeiten, die nicht nur Bayer 04 Leverkusen geprägt, sondern dem Verein auch eine unverwechselbare Seele eingehaucht haben: Stefan Kießling, Dimitar Berbatov und Ulf Kirsten. Diese drei Namen stehen sinnbildlich für ganz unterschiedliche Ären in der Geschichte des Klubs – und doch verbindet sie etwas ganz Besonderes: absolute Loyalität, leidenschaftlicher Einsatz und ein untrennbares Band zu Bayer Leverkusen.
Die Doku wird nicht nur ein sportliches Highlight sein, sondern auch ein zutiefst emotionales Porträt dreier Männer, die mit ihren Toren, ihrer Haltung und ihrem Charisma Generationen von Fans begeistert haben. Es geht um mehr als Zahlen, mehr als Statistiken – es geht um Menschen, die für etwas standen, was im modernen Fußball zunehmend selten wird: Identifikation. Chronicle of Life taucht tief ein in die Vergangenheit, in bewegte Zeiten voller Triumphe, Rückschläge, magischer Nächte und stiller Abschiede. Für viele Leverkusen-Fans ist diese Dokumentation längst überfällig, denn sie erzählt nicht nur die Geschichte einzelner Spieler, sondern auch die Geschichte eines Klubs, der sich trotz aller Widerstände stets treu geblieben ist.
Stefan Kießling – der stille Held mit der ungeheuren Präsenz. Ein Spieler, der nie große Worte machte, aber auf dem Platz Woche für Woche mit Leistung überzeugte. Vom ersten Tag an war klar: Hier steht kein Lautsprecher, sondern ein Arbeiter, ein Kämpfer, ein echter Teamplayer. Kießling war nie der eleganteste, nie der schnellste, aber sein Gespür für Räume, seine Laufwege, seine Kopfballstärke – all das machte ihn zu einem der gefährlichsten Stürmer der Bundesliga. Und zu einem der beliebtesten. Die Fans verehrten ihn nicht nur für seine Tore, sondern für das, was er verkörperte: Treue, Bodenständigkeit und das Herz am richtigen Fleck. Er spielte über ein Jahrzehnt für Bayer, wurde Torschützenkönig und Identifikationsfigur – und ist heute längst Legende. Die Doku zeigt exklusive Einblicke in sein Privatleben, in die schwierigen Momente seiner Karriere, in Verletzungsphasen, in Zeiten des Zweifels – aber auch in die unvergesslichen Siege, in Jubelszenen, die heute noch Gänsehaut verursachen.
Dimitar Berbatov – das komplette Gegenteil und doch genauso wichtig. Der bulgarische Magier, der mit einer scheinbar mühelosen Eleganz über das Feld glitt. Wo Kießling ackerte, tänzelte Berbatov. Wo andere sprinteten, stoppte er ab, hob den Kopf und spielte Pässe, die keiner gesehen hatte. Seine Technik war überragend, sein Gespür für das Spiel einzigartig. Viele Fans bezeichnen ihn bis heute als den talentiertesten Spieler, den Bayer je hatte. In seiner Zeit in Leverkusen wurde Berbatov zum internationalen Star, zog später weiter nach England – doch sein Herz blieb immer ein Stück weit in der BayArena. In der Doku spricht er erstmals offen über seine ersten Jahre in Deutschland, über Sprachbarrieren, Heimweh, aber auch über die besondere Beziehung zum Verein, zu seinen Mitspielern, zu den Fans. Man sieht Szenen, die zeigen, wie er seine Mitspieler mitreißt, wie er Tore vorbereitet, wie er Spiele entscheidet – und wie er in der Kabine mit einem Lächeln die Stimmung hebt.
Ulf Kirsten – das Urgestein, der Mann mit der typischen Stürmerfigur, gedrungen, robust, furchtlos. Ein Spieler aus einer anderen Zeit, der wie kaum ein anderer für den deutschen Fußball der 90er Jahre steht. Nach dem Fall der Mauer kam Kirsten aus Dresden nach Leverkusen – und blieb. Über ein Jahrzehnt lang. Seine 182 Tore für Bayer 04 sprechen für sich, aber es war nicht nur die Zahl der Treffer, die ihn unsterblich machte. Es war die Art, wie er spielte. Immer mit voller Leidenschaft, immer mit Einsatz, manchmal am Rande des Wahnsinns, aber immer mit Herz. In der Doku erzählen frühere Weggefährten, wie sehr Kirsten das Gesicht des Vereins geprägt hat. Wie er neue Spieler integrierte, wie er in der Kabine das Wort ergriff, wie er auf dem Platz nie aufgab. Auch schwierige Themen wie Verletzungen, verpasste Meisterschaften und das berühmte „Vizekusen“-Stigma werden nicht ausgespart. Doch gerade diese Niederlagen zeigen, was für ein Charakter Kirsten war – nie jammernd, immer nach vorn blickend.
Chronicle of Life ist keine einfache Highlight-Zusammenstellung. Es ist ein filmisches Kunstwerk, das mit viel Liebe zum Detail, emotionalem Tiefgang und einer beeindruckenden visuellen Ästhetik daherkommt. Netflix hat sich für die Produktion mit renommierten Dokumentarfilmern zusammengetan, die bereits preisgekrönte Sportfilme realisiert haben. Interviews mit ehemaligen Trainern, Teamkollegen, Journalisten und Familienmitgliedern runden das Porträt ab. Es geht um Kameradschaft, um das Innenleben einer Mannschaft, um stille Führungsqualitäten, um Ego und Selbstlosigkeit, um Druck und Verantwortung – aber vor allem um eines: Liebe zum Spiel.
Besonders bemerkenswert ist die Art, wie der Film Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Archivmaterial aus den 90ern trifft auf moderne Interviews, alte Stadionaufnahmen werden mit heutigen Bildern der BayArena gegengeschnitten. Man sieht nicht nur, wie sehr sich der Fußball verändert hat, sondern auch, was geblieben ist: Die Leidenschaft, die Sehnsucht nach Erfolg, das Streben nach Größe – und der ewige Wunsch, ein Teil von etwas Größerem zu sein.
Die Fans von Bayer Leverkusen dürfen sich auf ein intensives, ehrliches und zutiefst berührendes Porträt freuen, das dem Verein und seinen Legenden gerecht wird. Es ist ein Film für Nostalgiker, für junge Fans, die wissen wollen, wie alles begann, für Fußballromantiker, die an das Gute im Spiel glauben – und für all jene, die verstehen wollen, warum ein Verein wie Bayer 04 mehr ist als nur Tabellenplätze und Titel. Chronicle of Life erzählt keine perfekte Geschichte. Sie erzählt eine wahre. Mit Brüchen, mit Widersprüchen, mit Momenten, die wehtun – aber auch mit Momenten, die zeigen, warum wir diesen Sport lieben.
Die Premiere auf Netflix wird weltweit erwartet, nicht nur in Deutschland. Fußballfans aus England, Bulgarien und ganz Europa werden einschalten, wenn Berbatov, Kirsten und Kießling ihre Geschichten erzählen. Geschichten, die verbinden, die bewegen und die bleiben. Vielleicht ist das die größte Leistung dieser Doku: Dass sie zeigt, wie tief Fußball in uns allen verankert ist. Nicht nur als Spiel – sondern als Teil unseres Lebens.