Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Bayern-Leihspieler Alexander Nübel auch über diese Saison hinaus die Nummer eins beim VfB Stuttgart bleibt

Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Bayern-Leihspieler Alexander Nübel auch über diese Saison hinaus die Nummer eins beim VfB Stuttgart bleibt – eine Entwicklung, die dem jungen Talent Dennis Seimen die Chance bieten könnte, sich zu beweisen.

 

Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Bayern-Leihspieler Alexander Nübel auch über diese Saison hinaus die Nummer eins beim VfB Stuttgart bleibt – eine Entwicklung, die dem jungen Talent Dennis Seimen die Chance bieten könnte, sich zu beweisen. Diese Nachricht sorgt innerhalb des Vereins und unter den Fans für großes Interesse, denn sie betrifft eine der wichtigsten Positionen im Team: das Tor. Nübel, der seit seiner Leihe vom FC Bayern München im Sommer 2023 zwischen den Pfosten steht, hat in Stuttgart über weite Strecken starke Leistungen gezeigt und maßgeblich dazu beigetragen, dass der VfB in den vergangenen Spielzeiten sportlich stabil geblieben ist. Dennoch mehren sich die Anzeichen, dass sich die Wege von Stuttgart und Nübel im kommenden Sommer trennen könnten.

Der Grund dafür liegt zum einen in den finanziellen und vertraglichen Rahmenbedingungen, zum anderen in den strategischen Überlegungen des Vereins. Nübel steht noch bis 2026 beim FC Bayern unter Vertrag, und die Münchner sollen bereits signalisiert haben, dass sie ihn mittelfristig entweder zurück in den eigenen Kader integrieren oder zu einem höheren Preis verkaufen möchten. Eine erneute Verlängerung der Leihe scheint daher zunehmend unrealistisch. Zudem ist Nübels Gehalt für Stuttgarter Verhältnisse relativ hoch, was die Verantwortlichen dazu zwingt, nach einer langfristig günstigeren Lösung Ausschau zu halten – und hier kommt Dennis Seimen ins Spiel.

Dennis Seimen gilt seit Jahren als eines der größten Torwarttalente Deutschlands. Bereits im Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart sorgte er mit seinen Leistungen für Aufsehen, und viele Experten trauen ihm zu, in den kommenden Jahren den Sprung zum Stammtorhüter zu schaffen. Mit gerade einmal 18 Jahren hat Seimen bereits erste Erfahrungen im Profikader gesammelt und in Testspielen sowie Trainingseinheiten einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Seine Ruhe am Ball, seine starke Strafraumbeherrschung und seine Reflexe machen ihn zu einem modernen Keeper, der perfekt zum Spielstil von Trainer Sebastian Hoeneß passt – auch wenn dieser aktuell suspendiert ist und die sportliche Leitung vorübergehend neu strukturiert wird.

Dass Stuttgart in der kommenden Saison auf eine interne Lösung setzen könnte, entspricht der Philosophie des Vereins, verstärkt auf junge Talente aus der eigenen Akademie zu bauen. Die Entwicklung von Spielern wie Josha Vagnoman, Enzo Millot oder Laurin Ulrich zeigt, dass der VfB auf dem richtigen Weg ist, eigene Talente zu fördern und in die Bundesliga zu integrieren. Sollte Seimen die Gelegenheit erhalten, sich dauerhaft zu beweisen, könnte er nicht nur sportlich profitieren, sondern auch ein neues Symbol für den nachhaltigen Weg des Vereins werden.

Für Nübel selbst dürfte sich die Situation ebenfalls verändern. Beim FC Bayern ist der Konkurrenzkampf im Tor weiterhin groß, insbesondere mit der Rückkehr von Manuel Neuer und dem Aufstieg von Daniel Peretz. Auch wenn Nübel in Stuttgart wichtige Spielpraxis sammeln konnte, scheint ein fester Platz in München nach wie vor außer Reichweite. Deshalb könnte ein dauerhafter Wechsel zu einem anderen Klub realistischer sein – möglicherweise sogar ins Ausland, wo er in der Vergangenheit bereits Interesse geweckt hat.

Beim VfB hingegen herrscht die Überzeugung, dass man mit Seimen langfristig einen Torwart ausbilden kann, der nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch eine Identifikationsfigur für die Fans werden kann. Viele Anhänger sehen in ihm einen Nachfolger in der Tradition großer Stuttgarter Keeper wie Timo Hildebrand oder Jens Lehmann. Sein Weg in die erste Mannschaft wäre zudem ein starkes Signal an andere Talente im Verein: Wer hart arbeitet und Geduld beweist, kann beim VfB den Sprung ganz nach oben schaffen.

Natürlich wäre ein Übergang ohne Risiko kaum möglich. Ein junger Torwart braucht Zeit, um sich an das Tempo und den Druck der Bundesliga zu gewöhnen. Fehler gehören dabei unvermeidlich zum Lernprozess. Dennoch sind viele Beobachter überzeugt, dass Seimen die mentale Stärke besitzt, mit diesen Herausforderungen umzugehen. Die Vereinsführung will ihm schrittweise mehr Verantwortung übertragen, um ihn nicht zu überfordern, aber gleichzeitig seine Entwicklung konsequent voranzutreiben.

Auch sportlich könnte die Entscheidung für Seimen Vorteile bringen. Während Nübel vor allem durch seine Erfahrung und Ruhe überzeugt, bietet Seimen eine jugendliche Dynamik und ein modernes Spielverständnis, das den Aufbau von hinten erleichtert. Er agiert mutig, scheut keine Eins-gegen-Eins-Situationen und besitzt ein gutes Timing bei hohen Bällen. Zudem wird ihm eine starke Kommunikationsfähigkeit nachgesagt – ein entscheidender Faktor für die Organisation der Defensive.

Die nächsten Monate werden daher richtungsweisend sein. Sollte Nübel tatsächlich zum FC Bayern zurückkehren oder den Verein wechseln, wird sich Seimen in der Vorbereitung auf die neue Saison beweisen müssen. Der VfB dürfte parallel nach einer erfahrenen Nummer zwei suchen, die den jungen Keeper unterstützt und im Notfall einspringen kann. Eine Kombination aus Jugend und Routine könnte so die optimale Lösung darstellen, um die Torwartposition langfristig zu stabilisieren.

Unabhängig davon, wie die Entscheidung am Ende ausfällt, steht fest: Die Personalie Nübel hat beim VfB Stuttgart eine wichtige Diskussion über die Zukunft des Vereins ausgelöst. Zwischen sportlichem Ehrgeiz, wirtschaftlicher Vernunft und der Förderung eigener Talente gilt es, die richtige Balance zu finden. Für Dennis Seimen könnte genau daraus die große Chance entstehen, den nächsten Schritt seiner Karriere zu machen – und vielleicht schon bald als neue Nummer eins im Tor des VfB Stuttgart zu stehen.