GESPERRT: Lukas Kwasniok suspendiert Marvin Schwäbe wegen grober Unpünktlichkeit beim Training
Ein Vorfall, der innerhalb kürzester Zeit für Aufsehen beim 1. FC Köln sorgt: Cheftrainer Lukas Kwasniok hat Torhüter Marvin Schwäbe mit sofortiger Wirkung für zwei Spiele suspendiert. Grund dafür ist das wiederholte Nichterscheinen des 29-Jährigen zum angesetzten Trainingsbeginn. Wie aus Vereinskreisen hervorgeht, habe Schwäbe durch sein Verhalten gegen interne Disziplinarregeln verstoßen und wurde infolgedessen von Kwasniok persönlich zur Rechenschaft gezogen. Der Vorfall hat sowohl innerhalb der Mannschaft als auch unter den Fans eine spürbare Welle der Irritation ausgelöst – nicht zuletzt, weil Schwäbe bislang als einer der verlässlichsten Akteure innerhalb des Kaders galt.
Der Trainer des 1. FC Köln hat in einer offiziellen Stellungnahme erklärt, dass der Schritt notwendig gewesen sei, um die sportliche Ordnung und die disziplinarischen Standards innerhalb der Mannschaft zu wahren. „Wir haben klare Regeln. Wer Teil dieser Gruppe sein will, muss diese Regeln akzeptieren und leben. Das gilt für jeden Spieler, unabhängig von Position oder Status“, sagte Kwasniok. Nach Vereinsangaben sei Schwäbe in dieser Woche bereits zum zweiten Mal deutlich zu spät zum Training erschienen. Beim ersten Mal sei er noch mündlich verwarnt worden – diesmal habe es jedoch keine Toleranz mehr gegeben. Der Verein spricht in der Mitteilung von „grober Fahrlässigkeit“, die eine klare Konsequenz notwendig gemacht habe.
Für Schwäbe, der seit 2021 beim FC unter Vertrag steht und sich seitdem als unangefochtener Stammkeeper etabliert hat, bedeutet die Suspendierung nicht nur eine sportliche, sondern auch eine persönliche Niederlage. Er selbst hat sich bisher nicht öffentlich zu dem Vorfall geäußert. Aus dem direkten Umfeld des Spielers ist jedoch zu hören, dass er die Maßnahme als „hart, aber nachvollziehbar“ empfinde. Der gebürtige Dieburger, der zuvor unter anderem für Brøndby IF und den 1. FC Kaiserslautern aktiv war, gilt als ehrgeizig und professionell. Umso überraschender kommt sein disziplinarischer Ausrutscher – viele hatten Schwäbe bisher als ruhigen, disziplinierten und führungsstarken Spieler erlebt.
Doch der Fußball ist ein schnelles Geschäft, und Disziplinlosigkeiten – ob gewollt oder nicht – können in einem Mannschaftsgefüge weitreichende Folgen haben. Gerade in einer Phase, in der der 1. FC Köln sportlich um Stabilität und eine klare Linie ringt, sind interne Reibereien oder Regelverstöße Gift für die Teamchemie. Lukas Kwasniok, der erst im Sommer 2025 das Traineramt übernommen hat, steht für klare Kommunikation und Struktur. Schon bei seinen vorherigen Stationen hatte er betont, wie wichtig ihm interne Disziplin sei – nun zieht er auch beim FC die Konsequenzen, als ein Führungsspieler aus der Reihe tanzt.
Innerhalb des Teams habe es laut Medienberichten ein offenes Gespräch zwischen Schwäbe, Kwasniok und der sportlichen Leitung gegeben. Dort sei dem Torhüter die Entscheidung erläutert worden, gleichzeitig habe man ihm aber auch eine Rückkehr in den Kader nach Ablauf der Sperre in Aussicht gestellt. Dies zeigt, dass der Verein trotz der Strafe weiter auf Schwäbe baut, ihn aber an seine Vorbildfunktion erinnern möchte. „Wer vorneweg geht, muss auch im Alltag Standards setzen. Pünktlichkeit ist bei uns keine Nebensache, sondern Ausdruck von Respekt gegenüber Mitspielern, Trainern und dem ganzen Verein“, so ein Sprecher des Vereins.
Sportlich ist der Ausfall von Schwäbe ein Rückschlag. In den kommenden zwei Partien gegen Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach wird der FC auf seine Nummer eins verzichten müssen. Als Ersatzmann steht der 22-jährige Jonas Urbig bereit, der in den vergangenen Monaten bereits mehrfach im Pokal und in Testspielen auf sich aufmerksam gemacht hat. Für Urbig ist es eine Chance, sich zu beweisen – für den FC jedoch bleibt ein gewisses Risiko bestehen. In einer Phase, in der jeder Punkt zählt, ist Konstanz auf der Torhüterposition entscheidend.
Die Reaktionen aus dem Umfeld des Vereins fallen gemischt aus. Während viele Fans die Maßnahme begrüßen und als wichtiges Zeichen für die Einhaltung von Regeln werten, zeigen sich andere überrascht über die Härte der Sanktion. Auf Social Media wird diskutiert, ob eine interne Geldstrafe nicht ausreichend gewesen wäre. Doch gerade in einem Mannschaftssport ist Disziplin kein Privileg, sondern Pflicht. Ein Spieler, der mehrfach zu spät kommt, untergräbt die Autorität des Trainerteams – und sendet ein falsches Signal an jüngere Spieler.
Auch ehemalige Profis melden sich zu Wort. Ex-Nationaltorwart René Adler äußerte sich in einem TV-Interview verständnisvoll: „Es ist unangenehm, aber absolut nachvollziehbar. Wenn du als Torwart unpünktlich bist, bröckelt das Fundament. Gerade du musst verlässlich sein, denn auf dich schauen alle. Ich bin mir sicher, dass Schwäbe das weiß und daraus lernen wird.“ Eine Einschätzung, die viele teilen. Denn niemand stellt Schwäbes sportliche Qualitäten oder seine Verdienste um den Verein infrage. Doch in einem professionellen Umfeld zählen eben auch Dinge wie Disziplin, Selbstorganisation und Vorbildfunktion.
Für Schwäbe könnte die Sperre dennoch zur richtigen Zeit kommen – als Denkzettel, aber auch als Chance zur Selbstreflexion. Der Torhüter hat in Köln viel erreicht, war in schwierigen Phasen einer der Garanten für Stabilität und wurde mehrfach von Fans zum „Spieler der Saison“ gewählt. Eine einmalige Verfehlung wird daran nichts ändern, wohl aber seine Reaktion darauf. Zeigt er Einsicht und kehrt mit gestärktem Fokus zurück, dürfte sein Platz im Tor des FC bald wieder ihm gehören. Verharrt er jedoch in Trotz oder Unverständnis, könnte die Suspendierung zum Beginn eines langsamen Abschieds werden.
Der Verein jedenfalls hat mit der Entscheidung ein klares Zeichen gesetzt: Regeln gelten für alle, auch für Leistungsträger. In einer Liga, in der Erfolg oft durch Nuancen entschieden wird, ist Teamgeist und Disziplin ein nicht zu unterschätzender Faktor. Der 1. FC Köln will sich nicht nur sportlich, sondern auch strukturell weiterentwickeln – und setzt dabei auf ein konsequentes Führungsverständnis. Die Suspendierung von Marvin Schwäbe ist damit mehr als nur eine Strafe für Unpünktlichkeit. Sie ist Ausdruck eines Anspruchs, der für jeden gelten soll – egal ob Ersatztorwart oder Kapitän.
Bleibt abzuwarten, wie Marvin Schwäbe mit dieser Situation umgeht. Die Augen der Öffentlichkeit werden auf ihn gerichtet sein – nicht nur in den kommenden Wochen, sondern auch bei seiner Rückkehr auf den Platz. Eine professionelle Reaktion, gepaart mit einer starken Leistung, könnte aus diesem Vorfall am Ende sogar eine positive Wendung entstehen lassen. Denn Fehler passieren – entscheidend ist, wie man mit ihnen umgeht.