„Ich bin noch kein fertiges Produkt“ — Jarell Quansah spricht offen über eine mögliche Liverpool-Rückkehr und seine Entwicklung bei Leverkusen
Jarell Quansah, der junge englische Innenverteidiger, hat in einem aufrichtigen Interview über seine bisherige Entwicklung bei Bayer Leverkusen gesprochen und sich gleichzeitig zu den Spekulationen über eine mögliche Rückkehr zum FC Liverpool geäußert. Der 21-Jährige wechselte im Sommer von den Reds zur Werkself, wobei Liverpool sich eine Rückkaufklausel sicherte – ein Zeichen dafür, dass der Klub Quansahs Potenzial weiterhin sehr hoch einschätzt. Doch anstatt über eine Rückkehr nachzudenken, konzentriert sich der talentierte Verteidiger derzeit voll und ganz auf seine Zeit in Leverkusen und seine persönliche Weiterentwicklung.
„Ich spiele für Leverkusen, und ich bin nicht in einer Position, in der ich einfach so zurückkehren und der beste Spieler der Welt sein kann, der alle Probleme löst“, erklärte Quansah mit bemerkenswerter Ehrlichkeit. „Ich bin noch jung und werde weiterhin Fehler machen. Je schneller ich diese abstelle, desto schneller kann ich mit meinem eigenen Können wirklich selbstbewusst umgehen und genau wissen, welcher Spieler ich bin – denn das weiß ich selbst noch nicht ganz. Dieses Gefühl werde ich nur bekommen, wenn ich mehr Spiele absolviere. Und genau das ist mein Ziel im Moment.“
Diese Worte spiegeln die Reife eines Spielers wider, der trotz seiner Jugend ein tiefes Verständnis für den Entwicklungsprozess im Profifußball hat. Seit seinem Wechsel zur Werkself hat Quansah beeindruckt – nicht nur durch seine körperliche Präsenz, sondern auch durch seine Spielintelligenz, seine Ruhe am Ball und seine Fähigkeit, das Spiel von hinten aufzubauen. Unter Trainer Xabi Alonso, der selbst als Verteidiger und Mittelfeldstratege Weltklasse verkörperte, findet Quansah ein ideales Umfeld vor, um seine Stärken weiter auszubauen und an seinen Schwächen zu arbeiten.
Der Transfer zu Bayer Leverkusen war für viele eine Überraschung, doch für Quansah war es der logische nächste Schritt. Beim FC Liverpool war der Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung enorm. Spieler wie Virgil van Dijk, Ibrahima Konaté, Joe Gomez und Jarells Landsmann Sepp van den Berg standen ihm im Weg, wenn es um regelmäßige Einsätze ging. Bei Leverkusen hingegen bietet sich ihm die Möglichkeit, in einer hochklassigen, aber etwas weniger überfüllten Defensive wertvolle Spielpraxis zu sammeln. Und genau das scheint der Schlüssel zu seiner Entwicklung zu sein.
Leverkusen gilt mittlerweile als einer der besten Orte in Europa, um junge Talente zu fördern. Unter Alonso hat sich der Klub zu einer Mannschaft entwickelt, die modernen, dynamischen und intelligenten Fußball spielt. Disziplin, Spielverständnis und Technik stehen im Mittelpunkt – alles Eigenschaften, die Quansah perfekt entwickeln kann. Für den Engländer ist dieser Wechsel also nicht nur ein sportlicher Schritt, sondern auch eine Chance, seine Persönlichkeit zu formen und zu verstehen, was es bedeutet, auf höchstem Niveau Verantwortung zu übernehmen.
„Ich lerne hier unglaublich viel – von den Trainern, von meinen Mitspielern, und sogar von den Fans“, sagte Quansah weiter. „In Deutschland ist die Fußballkultur etwas anders. Die Menschen leben den Sport mit einer Leidenschaft, die man sofort spürt. Jeder Fehler, jede gute Aktion – alles wird analysiert. Das zwingt dich, mental stärker zu werden und zu wachsen.“
Die Leverkusener Fans haben Quansah schnell ins Herz geschlossen. Seine ruhige, aber entschlossene Art, seine Fairness auf dem Platz und sein sichtbarer Lernwille machen ihn zu einem beliebten Gesicht im Team. Gleichzeitig zeigen seine Leistungen, dass Leverkusen erneut ein goldenes Händchen für Transfers bewiesen hat. Schon mehrfach gelang es dem Klub, junge Talente zu verpflichten, sie zu entwickeln und zu Stars zu formen – Namen wie Kai Havertz, Florian Wirtz oder Jeremie Frimpong stehen stellvertretend für dieses Erfolgsmodell.
Auch bei Liverpool verfolgt man Quansahs Weg aufmerksam. Trainer Arne Slot und die sportliche Leitung wissen, dass der Verteidiger langfristig in das Profil passt, das der Klub sucht: technisch stark, taktisch flexibel und mental gefestigt. Die Rückkaufklausel, die in seinem Vertrag verankert wurde, sichert Liverpool die Möglichkeit, ihn eines Tages zurückzuholen – möglicherweise dann, wenn er bereit ist, in der Premier League eine zentrale Rolle zu übernehmen. Doch Quansah selbst scheint solche Gedanken momentan beiseitezuschieben. Für ihn zählt nur der nächste Schritt, das nächste Spiel, die nächste Gelegenheit, besser zu werden.
„Ich denke gar nicht zu sehr an die Zukunft“, so Quansah. „Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt. Ich bin in Leverkusen, um zu lernen, mich zu verbessern und meine Identität als Spieler zu finden. Wenn ich das geschafft habe, dann werden sich die Dinge von selbst ergeben.“
Diese Einstellung zeigt, warum Quansah von Trainern und Experten so geschätzt wird. Seine Demut und sein Ehrgeiz gehen Hand in Hand. Er weiß, dass Talent allein nicht reicht, um im Spitzenfußball zu bestehen. Es braucht Geduld, harte Arbeit und die Fähigkeit, Rückschläge als Teil des Prozesses zu akzeptieren. Genau das scheint er in Leverkusen zu lernen.
Xabi Alonso lobte ihn kürzlich öffentlich und hob hervor, wie professionell der junge Engländer mit Drucksituationen umgeht. „Jarell hat die richtige Mentalität“, sagte Alonso. „Er will lernen, er hört zu, und er nimmt jede Trainingseinheit ernst. Das ist die Basis für eine große Karriere.“ Solche Worte von einem Trainer, der selbst Welt- und Europameister ist, dürften für Quansah eine große Motivation sein.
Ob und wann Quansah eines Tages nach Liverpool zurückkehrt, steht in den Sternen. Doch eines ist sicher: Der Verteidiger hat die richtige Einstellung und das Umfeld, um diesen Traum irgendwann zu verwirklichen. Bis dahin arbeitet er hart daran, bei Leverkusen seinen Platz zu finden, Fehler zu korrigieren und Schritt für Schritt zu dem Spieler zu werden, der er sein will.
Für Leverkusen ist Jarell Quansah nicht nur ein vielversprechender Neuzugang, sondern ein Symbol für die neue Generation – ehrgeizig, lernwillig und bereit, sich zu beweisen. Für Liverpool bleibt er ein Spieler mit Zukunft, ein Talent, das man aus den Augen lässt, aber nie wirklich verliert. Und für Quansah selbst ist dieser Moment nur ein Kapitel auf dem langen Weg zu sich selbst – ein Weg, den er mit bemerkenswerter Klarheit und Bescheidenheit beschreitet.
