„Sebastian Hoeneß verrät Stuttgarts geheimen Spielplan für das entscheidende DFB-Pokal-Duell gegen Mainz – enthüllt, wie er sein Team trotz begrenzter Vorbereitungszeit einstellt.“
Sebastian Hoeneß steht einmal mehr im Fokus, wenn der VfB Stuttgart am Mittwochabend in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf den 1. FSV Mainz 05 trifft. Für den Cheftrainer und sein Team ist es ein Spiel, das nicht nur über das Weiterkommen im Wettbewerb entscheidet, sondern auch über die mentale Stärke einer Mannschaft, die in den vergangenen Monaten durch Konstanz, Leidenschaft und Teamgeist überzeugt hat. Trotz des dichten Spielplans und der kurzen Vorbereitungszeit blickt Hoeneß mit Zuversicht auf die Aufgabe – und verrät, wie der VfB diese Herausforderung meistern will.
„Natürlich war die Zeit knapp“, gab Hoeneß offen zu. „Wir hatten kaum Gelegenheit, intensiv auf Mainz einzugehen, weil die Belastung durch Liga und Pokal enorm ist. Aber das darf keine Ausrede sein. Entscheidend ist, dass die Jungs wissen, was auf sie zukommt und dass wir unsere Prinzipien beibehalten.“ Genau diese Prinzipien – mutiges Pressing, kontrollierter Spielaufbau und schnelles Umschalten – haben Stuttgart in dieser Saison bereits viele Erfolge beschert. Doch Mainz ist bekannt für seine robuste, laufstarke Spielweise, und Hoeneß weiß, dass sein Team darauf vorbereitet sein muss, in einem intensiven Pokalfight zu bestehen.
In den Trainingseinheiten vor der Partie lag der Fokus weniger auf Taktikdetails als auf mentaler Frische und Flexibilität. „Wir wollen, dass die Spieler wach im Kopf sind und schnell reagieren können. Pokalspiele sind oft unberechenbar, da braucht man Klarheit im Moment und keine überladenen Vorgaben“, erklärte der VfB-Coach. Besonders betonte er die Bedeutung der ersten Minuten: „Mainz wird von Beginn an Druck machen. Wenn wir da standhalten, unser Spiel durchbringen und mutig bleiben, können wir die Kontrolle übernehmen.“
Auch personell musste Hoeneß einige schwierige Entscheidungen treffen. Einige Stammspieler haben zuletzt hohe Belastungen hinter sich, weshalb der Trainer gezwungen ist, zwischen Frische und Erfahrung abzuwägen. „Es geht nicht darum, elf Namen aufzustellen, sondern die richtige Mischung zu finden. Wir brauchen Spieler, die brennen – unabhängig davon, ob sie in der Liga zuletzt von Beginn an gespielt haben oder nicht.“ Damit deutete Hoeneß an, dass es in der Startelf durchaus Überraschungen geben könnte. Junge Spieler wie Dennis Seimen, Laurin Ulrich oder Jovan Milosevic könnten eine Chance erhalten, während erfahrene Akteure wie Waldemar Anton oder Chris Führich als Führungspersönlichkeiten gefordert sind.
Die Stimmung im Team beschreibt Hoeneß als „konzentriert, aber positiv“. Nach dem jüngsten Erfolg in der Bundesliga sei das Selbstvertrauen groß, doch niemand unterschätze die Aufgabe in Mainz. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze – das haben wir alle schon oft gehört, aber es stimmt. Ein schlechter Moment kann das ganze Spiel kippen. Wir müssen bereit sein, zu leiden, aber auch mutig genug, um unsere Qualität durchzusetzen.“
Ein besonderer Fokus liegt auf der Defensive, die gegen Mainz stabil und kompakt agieren muss. Der Gegner verfügt über gefährliche Standards und ein gutes Umschaltspiel, was Hoeneß dazu veranlasst hat, im Training gezielt an Zweikampfverhalten und Raumaufteilung zu arbeiten. „Mainz spielt sehr direkt. Wenn wir da nicht aufmerksam sind, können sie schnell gefährlich werden. Unsere Abwehr muss hochkonzentriert bleiben, besonders bei zweiten Bällen.“
Offensiv setzt Hoeneß weiterhin auf Variabilität und Kreativität. Mit Spielern wie Serhou Guirassy, Enzo Millot und Chris Führich verfügt Stuttgart über Akteure, die jederzeit ein Spiel entscheiden können. „Wir wollen mutig nach vorne spielen, aber nicht kopflos. Die Balance ist entscheidend. Wenn wir Mainz in Bewegung bringen, öffnen sich Räume – und dann müssen wir eiskalt sein“, so der Trainer.
Auch die Fans spielen für Hoeneß eine wichtige Rolle. Trotz Auswärtsspiel erwartet der Coach lautstarke Unterstützung der VfB-Anhänger. „Unsere Fans sind unglaublich. Sie reisen überall mit uns hin und geben uns Energie. Gerade im Pokal kann diese Atmosphäre entscheidend sein.“
Rückblickend auf die bisherige Saison zeigt sich Hoeneß stolz auf die Entwicklung seiner Mannschaft. Seit seinem Amtsantritt hat der 41-Jährige den VfB Stuttgart von einem Abstiegskandidaten zu einem ambitionierten Bundesliga-Team geformt, das selbstbewusst auftritt und attraktiven Fußball zeigt. „Das, was wir in den letzten Monaten erreicht haben, ist das Ergebnis harter Arbeit und eines klaren Plans. Aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen. Jedes Spiel ist ein neuer Test.“
Im Hinblick auf das Pokalduell sieht Hoeneß die Partie gegen Mainz auch als Chance, die nächsten Schritte in der Entwicklung des Teams zu gehen. „Solche Spiele sind Prüfungen, die zeigen, ob man bereit ist, an seine Grenzen zu gehen. Der DFB-Pokal ist ein Wettbewerb, der Geschichten schreibt – und wir wollen eine davon sein.“
Die Fans dürfen sich also auf einen intensiven, emotionalen Fußballabend freuen. Stuttgart wird mit Entschlossenheit, Leidenschaft und taktischer Disziplin antreten – ganz im Sinne des Trainers, der immer wieder betont: „Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können. Der Rest ergibt sich aus unserer Haltung, unserem Zusammenhalt und unserer Bereitschaft, alles zu geben.“
Sebastian Hoeneß wirkt ruhig, aber fokussiert. Er weiß, dass der DFB-Pokal nicht nur sportlich, sondern auch emotional große Bedeutung hat – für den Verein, die Fans und die Spieler. „Solche Spiele sind die Momente, für die man Trainer ist“, sagte er lächelnd. „Man spürt die Spannung, die Vorfreude, die Verantwortung. Jetzt geht es darum, alles auf den Platz zu bringen – mit Herz, mit Wille und mit Mut.“
Wenn der VfB Stuttgart am Mittwochabend in Mainz antritt, wird es also nicht nur um Taktik oder Technik gehen, sondern um Charakter. Und genau darauf setzt Sebastian Hoeneß: auf eine Mannschaft, die zusammenhält, kämpft und bereit ist, Geschichte zu schreiben – egal, wie wenig Zeit zur Vorbereitung blieb.
