Serge Gnabry fühlt sich jetzt bestätigt – Jahre nachdem er Ousmane Dembélé in einem TV‑Dokumentarfilm gegenübergestellt und gesagt hat, Dembélé sei „viel besser“ als Kylian Mbappé, gewinnt Dembélé den Ballon d’Or 2025 mit PSG nach einer herausragenden Saison, und dieses Ereignis wirft sein damaliges Statement in ein neues Licht.

Serge Gnabry fühlt sich jetzt bestätigt – Jahre nachdem er Ousmane Dembélé in einem TV‑Dokumentarfilm gegenübergestellt und gesagt hat, Dembélé sei „viel besser“ als Kylian Mbappé, gewinnt Dembélé den Ballon d’Or 2025 mit PSG nach einer herausragenden Saison, und dieses Ereignis wirft sein damaliges Statement in ein neues Licht. Gnabry hatte in dem Film brutal ehrlich über seine Einschätzung gesprochen, die damals für viel Diskussion sorgte, weil Mbappé weithin als einer der besten Spieler der Welt galt und noch immer gilt. Nun aber, nachdem Dembélé mit PSG das historische Triple gewonnen hat – Ligue 1, Pokal und erstmals die Champions League –, wird klar, dass Gnabry nicht völlig daneben lag.

Die Saison von Dembélé war spektakulär. Er erzielte zahlreiche Tore, bereitete viele vor, war entscheidend in den wichtigsten Spielen, zeigte Führungsqualitäten, Durchhaltevermögen und eine Form, die über Monate hinweg konstant blieb – etwas, das früher oft als Schwachpunkt seiner Karriere ausgemacht wurde, insbesondere in seiner Zeit bei Barcelona, wo Verletzungen und wechselnde Trainerprobleme wiederholt seine Entwicklung unterbrachen. Unter Luis Enrique bei PSG jedoch hat Dembélé sich neu definiert. Gnabry, der Mbappé schon damals als Maßstab sah und mit ihm verglich, hatte argumentiert, dass Dembélés Technik, Dribblings, Kreativität und Fähigkeit, Spiele zu beeinflussen, gerade in Eins‑gegen‑Eins-Situationen, ihn in vielen Bereichen überlegen mache. Kritiker winkten ab und verwiesen auf Mbapés Torstatistiken, seine Schnelligkeit und Konstanz – Argumente, die schwer zu widerlegen schienen.

Doch die Erfolge 2024/25 sprechen eine andere Sprache. Dembélé hat PSG nicht nur geholfen, die Champions League zu gewinnen – erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte –, er war auch in wichtigen Momenten präsent: mit Toren, mit Zielstrebigkeit, mit Durchsetzungsvermögen in großen Spielen. Diese Leistungen führten dazu, dass er den Ballon d’Or bekam – eine Auszeichnung, die früher oft Mbapé, Messi, Ronaldo oder andere Spieler erhielt, die regelmäßig auf höchstem Niveau agieren. Dass Dembélé nun diesen Preis trägt, zeigt, dass sein Potenzial, das Gnabry schon damals gesehen hatte, real geworden ist.

Für Serge Gnabry ist das eine Genugtuung. Er hatte damals Kritik geerntet – von Fans, Medien und anderen Spielern –, weil viele seine Meinung für überzogen hielten, eben weil Mbapé als derjenige galt, der in vielen Bereichen kaum zu schlagen ist. Die Tatsache, dass Dembélé jetzt einen der höchsten individuellen Fußballpreise erhält, macht Gnabrys Mut zur Aussage nicht nur nachvollziehbar, sondern attestiert ihm Weitblick. Es zeigt: Einschätzungen, die auf Beobachtung, Intuition und technischer Analyse basieren, können sich über Jahre hinweg bestätigen, auch wenn der Konsens zunächst anders war.

Es ist wichtig zu verstehen, was hier gewertet wird: nicht allein Tore oder Statistiken, sondern Einfluss, Kreativität, Spielintelligenz, Fähigkeit, das Spiel zu öffnen, Dribblings, Assistqualitäten, Entscheidungsfähigkeit in schwierigen Momenten – all das sind Aspekte, in denen Dembélé in den letzten Monaten brilliert hat. Und genau diese Aspekte hatte Gnabry seinerzeit betont, als er Dembélé über Mbapé hob. Dass er damit richtig lag, zeigen die zahlreichen Lobreden seitens Trainer, Mitspieler und Experten, seitdem Dembélé bei PSG unter Luis Enrique sein volles Potenzial ausschöpft.

Die Geschichte zeigt auch eine weitere wichtige Wahrheit über Fußballurteilsfähigkeit: Sie braucht Zeit. Ein Spieler kann lange als unzuverlässig gelten, oft verletzt sein, unter Erwartungen leiden, und dennoch zu einem der besten seiner Generation heranwachsen, wenn das Umfeld, die Trainingsbedingungen, die mentale Einstellung stimmen. Dembélé scheint genau diesen Weg gegangen zu sein. Seine Karriere hatte Höhen und Tiefen, doch in dieser letzten Saison zeigte er, dass er nicht nur Talent, sondern Charakter hat, nicht nur Momente, sondern Konstanz bieten kann.

Für Mbapé bedeutet das nicht, dass er abgewertet wird – er bleibt ein Weltklasse-Spieler, ein außergewöhnlicher Offensivspieler mit beeindruckender Bilanz und vielen Titeln. Aber der Vergleich, den Gnabry gezogen hatte, lag nicht grundlos, und gerade weil Fußball oft von subjektiven Meinungen lebt, bekommt dieser Dialog durch Dembélés Preis neue Tiefe. Viele, die damals skeptisch waren, müssen heute anerkennen, dass dem, was Gnabry über Dembélé sagte, mehr Wahrheit innewohnt, als man zunächst geglaubt hätte.

Die Öffentlichkeit reagiert mit Bewunderung, Überraschung, Respekt. Fans, die damals mit Gnabry nicht einverstanden waren, haben jetzt Anlass, ihre ursprünglichen Einschätzungen zu überdenken. Experten, die Mbapé stets als unumstößliches Maß sahen, können anerkennen, dass auch andere Spieler in der Lage sind, auf den höchsten Ebenen zu dominieren – und manchmal unter schwierigeren Umständen. Diese Entwicklung bereichert die Diskussion über Fußballqualität, Vergleiche und Werturteile.

Dembele’s Sieg beim Ballon d’Or ist also keine bloße Ehrung vergangener Leistungen, sondern eine Art Schlusspunkt einer langen Frage: Wer ist wirklich „besser“, wenn man nicht nur Leistung in kurzen Phasen misst, sondern Beständigkeit, Einfluss, Spielqualität und mentale Stärke. Gnabrys Bemerkung war in gewisser Weise prophetisch – er sah in Dembélé Fähigkeiten, die über das Offensichtliche hinausgehen. Der Ballon d’Or bestätigt nun öffentlich, dass Dembélé nicht nur ein Moment‑Spieler ist, sondern jemand, der auf höchstem Level konstant wirkt.

Für Europa‑Fußball, für PSG, für Dembélé selbst und auch für Gnabry ist dies ein symbolischer Moment. Es zeigt, dass Beharrlichkeit belohnt wird, dass Talente, die oft unterschätzt werden, sich durchsetzen können, wenn sie sich entwickeln und die richtigen Bedingungen bekommen. Es zeigt, dass Urteile, die auf Talent allein basieren, unvollständig sind – Leistung, Arbeit, Reife und Charakter zählen mit.

In München wird man Gnabry’s damalige Aussage inzwischen vielleicht mit einem Lächeln kommentieren – aus Stolz, aus Respekt, vielleicht auch aus dem Bewusstsein, dass Fußball immer Überraschungen bereithält. Für ihn selbst ist viel gewonnen: Er sieht, dass seine Meinung einen Wert hatte, auch wenn sie nicht immer geachtet wurde. Für Fans ist es eine Gelegenheit, sich über Fußball zu freuen – über Spieler, die sich weiterentwickeln, über Geschichten, die mehr sind als nur Torschützenlisten.

Letzten Endes zeigt diese Geschichte, wie sehr Fußball mehr ist als Statistik. Es ist auch Gefühl. Es ist Einschätzung. Es ist Ausdauer. Es ist die Fähigkeit zu wachsen. Serge Gnabry hat etwas gesagt, das viele für überzogen hielten – aber Ousmane Dembélé hat gezeigt, dass es wahr sein kann. Und gerade in solchen Momenten wird klar, dass Fußball nicht nur im Jetzt lebt, sondern in dem, was möglich ist, in dem, was angenommen wird, in dem, was man wagt zu sagen.

Wenn man also heute zurückblickt, sieht man nicht nur einen Ballon d’Or für Dembélé, sondern eine kleine Genugtuung für Gnabry, der mutig war in seiner Einschätzung, und ein Triumph des Spiels über das bloße Gerede. Es ist ein Moment der Gerechtigkeit – ein Moment, in dem Fußball auch Anerkennung dafür bietet, wer entwickelt, wer durchhält, wer sich nicht versteckt, auch wenn die Bühne groß und die Erwartungen riesig sind. Und in dieser Anerkennung liegt Schönheit.

Leave a Reply